Wie du deinem Designer effektiv Feedback gibst

Mini-Guide für produktives Feedback und gute Zusammenarbeit

Als selbständige Grafikdesignerin und Branding Expertin bin ich auf das Feedback meiner Kunden angewiesen. Ein Designer-Kunden-Beziehung lebt von Feedback und die Rückmeldung zu einem Entwurf ist ein wichtiger Teil des Design Prozesses. Für mich war es damals auch einer der Gründe, warum ich mich für den Weg der Selbständigkeit entschieden habe. Direktes Feedback vom Kunden zu bekommen ist viel unmittelbarer, näher und produktiver als eine Rückmeldung, die über andere Personen, die zwischengeschaltet sind, läuft.

Das Feedback, welches ich als Gestalterin erhalte, hilft mir, einen Einblick zu bekommen, was der Kunde denkt. Es eröffnet mir so eine andere Perspektive, einen anderen Blickwinkel auf das Design. Vor allem soll eine Rückmeldung aber dabei helfen, das gewünschte Endergebnis im Sinne meines Kunden gestalten und erstellen zu können.

 

 

 

Nicht hilfreiches Feedback

Aber was geschieht, wenn das Feedback, das man als Gestalter erhält, nicht hilfreich ist? Wenn man vage Rückmeldungen wie „Das gefällt mir nicht“ oder „Es passt für mich nicht“ erhält, hilft dies einem häufig nicht gerade weiter und man bleibt etwas ratlos und verwirrt zurück.

Manchmal geben Kunden wenig hilfreiche Rückmeldungen zu einem Design. Das liegt zum einen daran, dass sie einfach schlichtweg nicht wissen, worauf es bei einem guten Feedback ankommt. Sie wissen nicht welche Punkte für den Designer wichtig sind, oder worauf es bei dem Projekt besonders ankommt.

Manch einer möchte auch seinen Grafikdesigner nicht verwirren, oder möchte nicht als unfair oder bevormundend rüberkommen. Vielleicht hat er auch das Gefühl, er würde dem Designer ins Zeug reden.

Im Folgenden habe ich dir meine Tipps für konstruktives Feedback zusammengestellt. Betrachte es als Checkliste, die du bei deinem nächsten Designprojekt abhaken kannst, wenn es an die ersten Feedback-Runde geht.

 

 

Dinge die zu einem guten Feedback gehören

1. Fasse alles in einer E-Mail zusammen

Am praktischsten ist es, wenn du dein Feedback sammelst und in einer E-Mail klar und übersichtlich zusammenfasst. So bekommt der Designer alles gebündelt auf einen Blick und muss nicht verschiedene Informationen zeitaufwändig zusammensuchen. Ich schreibe hier bewusst „E-Mail“, da es praktischer ist, wenn du alles notierst. Denn wenn man etwas aufschreiben und dabei konkretisieren muss, macht man sich intensiver Gedanken darüber und kommt eher auf den Punkt als bei einer Sprachmitteilung. Nach einer E-Mail bietet sich ja trotzdem die Möglichkeit für ein Telefonat, um über die genannten Änderungswünsche im Detail zu sprechen. Zudem kann sich der Grafiker nach deiner E-Mail gezielt auf das Telefonat vorbereiten.

 

2. Gib genau an, auf was sich dein Feedback bezieht

Wenn dir etwas an dem Design nicht gefällt, ist es hilfreich, dies auch exakt zu beschreiben. Eine pauschale Aussage wie „gefällt mir nicht“ ist nicht hilfreich und zielführend. Schreibe besser: „Mir gefällt die Schriftart nicht“ oder „Mir gefällt dir Form des Logos noch nicht“. Selbstverständlich solltest du auch offen kommunizieren, was dir gefällt und was deinem Geschmack entspricht. Auf diese Weise bekommt der Kreative ein Gefühl dafür, ob ihr auf dem richtigen Weg seid.

Wenn du das PDF mit den Entwürfen mit deinen Anmerkungen versehen zurück sendest, weiß der Grafiker genau, an welchen Stellen etwas geändert werden soll. Das ist insbesondere bei kleinen Textkorrekturen (Worte austauschen, kurze Absätze) und kleinen Änderungen sinnvoll.

 

3. Behalte das Briefing im Blick

Ein Feedback sollte sich nicht nur auf die Ästhetik des Designs beziehen. Wichtig ist auch, dass das Design seinen geplanten Zweck und die Ziele aus dem ursprünglichen Briefing erfüllt. Wenn du einen dir vorliegenden Entwurf beurteilst, macht es Sinn, sich das Briefing nochmals vor Augen zu führen. Was waren die Eckpunkte, die festgelegt wurden? Welches Gefühl sollte das Design erzeugen? Welche Zielgruppe sollte es ansprechen, etc.? Erfüllt das Design diese Voraussetzungen?

 

4. Sende zeitnah Feedback

Grundsätzlich solltest du dir natürlich ausreichend Zeit für ein Feedback nehmen. So hast du die Möglichkeit, dir eingehend Gedanken zu machen und den Entwurf auf dich wirken zu lassen. Verfrühte, überschnelle Antworten führen oft nicht zum gewünschten Ergebnis. Allerdings ist es natürlich hilfreich, das Feedback in einem angemessenen Zeitrahmen zu geben, damit das Projekt auch termingerecht fertig gestellt werden kann!
Eine gute Richtlinie sind 3 bis 7 Tage. Wenn es aus unvorhergesehen Gründen länger dauern sollte, kannst du ja eine E-Mail senden, dass es etwas später wird.

 

5. Frage deinen Designer nach seiner Meinung

Wenn du dir in etwas unsicher bist, frag deinen Designer nach seiner fachlichen Meinung. Als Profi wird er die die Vor- und Nachteile des ein oder anderen Designs gerne erläutern oder auch erklären, warum er die Gestaltung so gewählt hat. Scheu dich nicht nach seiner Einschätzung zu fragen!

 

6. Gib Änderungswünsche gezielt durch und klare Anweisungen

Wenn du klar definierte Änderungswünsche hast, solltest du diese auch gezielt weitergeben. Es hilft hier nicht, dich aus Höflichkeit zurückzuhalten und zu formulieren: “Man könnte die Schriftart ändern….” Kommuniziere klar und nachvollziehbar wie zum Beispiel: „Ändere bitte den Text, auf Seite X, in Zeile XX des ersten Absatzes in folgenden Wortlaut …“ oder „Ändere die Farbe der Headline in …“ Je klarer du kommunizierst, desto effektiver kann dein Designer deine Wünsche umsetzen.

 

7. Die Meinung anderer

Wenn Kunden sich schwertun, ein Design zu beurteilen oder sehr unsicher sind, fragen sie häufig Menschen aus ihrem Freundeskreis oder Bekanntenkreis um Rat. Es ist definitiv okay, dies zu tun. Dennoch solltest du dir darüber im Klaren sein, dass es nur dann Sinn macht, Personen zu befragen, wenn diese auch zu deiner Zielgruppe gehören. Sonst kommst du in Versuchung es am Ende allen rechtmachen zu wollen. Und das sollte nicht Sinn der Sache sein. Denn viele Köche verderben bekanntlich den Brei.

Wenn du andere nach ihrer Einschätzung fragen willst, zeige das Design deiner spezifischen Zielgruppe oder einem deiner Wunschkunden und bitte um Rat. Frage danach, was er darüber denkt, was man seiner Einschätzung nach verbessern könnte oder auch weglassen. Was spricht ihn an und was nicht? Am besten fragst du ein paar Leute, um eine Bandbreite an entsprechenden Rückmeldungen zu bekommen. Die Anzahl solltest du aber beschränken. Denn je mehr du fragst, desto mehr Meinungen wirst du auch am Ende haben …
Das gesammelte Feedback aus deiner Befragung kannst du nachfolgend an deinen Grafiker weitergeben.

 

Du siehst, sinnvolles Feedback geben ist kein Hexenwerk. Bleib dabei immer freundlich und höflich und auf Augenhöhe. Das tut der Zusammenarbeit gut und wird zu einem genialen Endergebnis führen. Wenn du magst, kannst du dir alle Punkte hier noch einmal gesammelt als PDF-Sheet downloaden.

 

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