Dein Design selbst gestalten – darauf solltest du achten

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In meinem heutigen Beitrag dreht sich alles rund um das Selbstgestalten deiner Grafiken und Designs als Selbstständige. Wenn du Gründerin oder Solopreneurin bist, kann es vorkommen, dass du zu Beginn deiner Businesstätigkeit noch kein festes Budget für dein Brand Design hast. Das ist nicht weiter tragisch und kommt häufig zu Beginn einer Selbstständigkeit vor. Oft ist es auch so, dass Solopreneure anfangs in ein Logo und Farbpalette, also ein Basis Design, investieren, dann aber kein Budget für weitere Ausarbeitungen wie Social Media Grafiken, Flyer oder Visitenkarten, etc. haben. Wenn du ein solides Basis Design hast, spricht eigentlich nichts dagegen, mit der eigenständigen Gestaltung von für dein Business loszulegen und dir so Kosten zu sparen.

Voraussetzungen für dein eigenes Design

Grundvoraussetzung für das selbstständige Gestalten deiner Grafiken ist natürlich, dass du ein gewisses Gefühl und Gespür für Farben und Formen hast. Denn wenn du dich komplett mit der Materie überfordert fühlst, macht es wirklich keinen Sinn für dich, deine Sachen selbst zu gestalten. Es würde nur zu Frustration und Selbstzweifeln führen. Im Zweifel rate ich dir lieber dazu, einen Profi mit der Gestaltung zu beauftragen. Wenn du aber von dir sagst, dass du gerne kreativ bist, gerne etwas gestaltest und ausprobierst und auch einen guten Blick für Ästhetik, Harmonie und Balance hast, steht deiner Gestaltung nichts mehr im Weg.

Darüberhinaus solltest du dir bewusst sein, dass gutes Design auch Zeit in Anspruch nimmt. Eine schnell dahingehuschte Grafik ist meist nicht das Optimum und kann deine Außenwirkung negativ beeinflussen. Achte also immer darauf, dass du dir ausreichend Zeit einplanst, um deine eigenen DIY Designs zu gestalten. Am besten legst du dir in deinem Terminplaner einen festen Zeitpunkt fest, an dem du an deinem Design arbeiten möchtest.

Als dritte Voraussetzung für eine eigene Gestaltung möchte ich folgenden Punkt nennen: Du solltest unbedingt Grundkenntnisse in einem Grafikprogramm haben. Nichts ist nerviger als wenn du schon eine klare Vorstellung von deinem Design hast, es aber einfach nicht umsetzen kannst, weil du eine Funktion in deinem Grafikprogramm nicht findest. Das kann unheimlich viel Zeit fressen und führt dann häufig auch zu halbgaren Kompromisslösungen, die du unbedingt vermeiden solltest. Sonst sieht das Design am Ende nicht so aus, wie du es eigentlich haben wolltest. Such dir also ein Programm, mit dem du super klarkommst und das du intuitiv bedienen kannst. Beispiele wären Canva, Crello, Affinity Designer oder sogar die Profi Programme der Adobe Creative Cloud.

 

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Behalte deine Zielgruppe im Blick

Wenn ich für meine Kunden etwas gestalte, habe ich immer eine wirklich wichtige Basisfrage im Kopf:
Für wen ist das Design?
Wer soll es sehen? Wenn soll es ansprechen?
Die Zielgruppe ist für mich der allerwichtigste Faktor, den man bei einer Gestaltung berücksichtigen muss. Denn was nützt dir der wunderschönste Flyer im trendigsten Design, wenn er gar nicht die Zielkunden anspricht, die du damit erreichen willst.
 
Deinen Wunschkunden solltest du in und auswendig kennen. So als wäre er/sie dein(e) beste(r) Freund/in. Versuche die Welt bzw. dein Design aus seinen Augen zu sehen. Was sind seine größten Probleme, seine Pain Points, die du für ihn lösen kannst. Wird das in deinem Design klar? Welche Vorlieben bezüglich Design und ästhetischer Gestaltung hat deine Zielgruppe? Was ist hier im Augenblick angesagt? All dies spielt eine so, so wichtige Rolle, wenn du eine Gestaltung angehst.
 
Sprichst du deinen Kunden direkt durch dein Design an, fühlt er sich auch angesprochen. Eigentlich logisch, oder? Dazu muss dein Design auf die Bedürfnisse und Wünsche deiner Kunden eingehen.
 
Hast du deinen Zielkunden bzw. Wunschkunden noch nicht ausdefiniert? Mein Blogbeitrag “Wie du deinen idealen Wunschkunden findest” kann dir dabei weiterhelfen.
 

Achte auf den Kontext deines Designs

Unter Kontext verstehe ich folgendes: Du musst dir beim Gestalten immer im Klaren darüber sein, wo dein Design später auftaucht. Ist es eine Grafik für deinen Instagramfeed oder eine Pinterest Grafik? Wo liegt der Flyer, den du gerade kreierst, später aus? Wo wird die Anzeige, die du erstellst, später zu sehen sein? Die Umgebung, in der das Design später zu sehen sein wird, spielt eine maßgebliche Rolle. Denn du musst entscheiden, ob das Design eher auffallen soll und aus der Masse herausstechen soll, oder sich in etwas Vorhandenes einfügen muss. Oder denke einmal an den Leseabstand, den der Betrachter zu dem Design haben wird. Eine Schrift auf einem Plakat muss deutlich größer sein, als die auf einem Flyer.

Ein kleines Beispiel:
Beim Gestalten von Grafiken für Instagram solltest du dir bewusst sein, dass diese sehr klein am Smartphone dargestellt werden. Die “Umgebung Smartphone” muss für dich sofort zu folgenden Schlussfolgerungen führen: Schriften müssen auch in klein gut lesbar sein! Weiter gedacht: Deine Instagramgrafik taucht in deinem Feed auf und soll sich hier nahtlos einfügen und zum bisherigen Design passen. Schlussfolgerung: Halte dich an deine bisherigen Brand Farben und Schriften und achte auf eine einheitliche Gestaltung.
 
Ein weiteres Beispiel:
Du möchtest ein Poster gestalten, das später am Eingang eines Ladengeschäftes aushängt. Schlussfolgerung: Da die Kunden, die den Laden betreten, vermutlich nur wenig Zeit haben, um den Inhalt des Posters zu erfassen, müssen deine wesentlichen Inhalte klar und groß und schnell zu erfassen sein! Kleiner Text wird vermutlich nicht gelesen werden.
 

Form follows function

Man sagt in Designkreisen: Form follows function! Das ist so wahr. Denn dein Design ist nichts als Kosmetik, wenn es nicht einem bestimmten Zweck und Zie folgt. Mach dir also immer VOR dem Gestalten klar, was die Funktion des Mediums ist, das du gerade gestalten möchtest. Welchem Zweck folgt es und wo soll der Fokus liegen?

Grafik Design und Brand Design ist nichts anderes als visuelle Kommunikation. Was möchtest du an deinen Kunden/Interessenten kommunizieren? Was soll er erfahren? Worauf möchtest du ihn aufmerksam machen? Am Ende sollte immer ein klarer Call to Action – eine Art Handlungsempfehlung – an deinen Interessenten stehen.

Aus meiner Erfahrung heraus ist es nicht sinnvoll unterschiedliche Zielsetzungen in ein Design zu verpacken. Konzentriere dich also lieber auf einen bestimmten Zweck, den dein Design erfüllen soll. Z.B. neue Abonennten für deinen Newsletter generieren. Oder Informationen zum Thema XYZ weitergeben. Dabei muss der Inhalt stets leicht erfassbar sein.

 

Gliedere dein Design

Der letzte Punkt, die leichte Erfassbarkeit und Zugänglichkeit deines Designs, hängt von einer guten Gliederung und Hierarchie ab. Wenn Du Texte schreibst, wendest du z.B. in Word automatisch eine Hierarchie aus Überschrift, Unterüberschrift, Fließtext, Zitat, etc. an, um deinen Text lesefreundlich zu gestalten. Mach es auch in deinem Design dem Nutzer so leicht wie möglich, an die Informationen zu kommen! Dazu kannst du dein Design nach Gesichtspunkten wie folgenden aufbauen:
 
  • Was ist die wichtigste Information?
    Diese sollte optisch hervortreten! Z.B. Überschriften deutlich größer als der restliche Text, oder sogar in einer anderen auffallenderen Schrift gestaltet.
  • Was ist Nebeninfo?
    Diese kann klein oder am Rande auftauchen. Z.B. Adresszeile unten am Rand in kleinerer Schrift.
  • Was kann ich weglassen? Genau!
    Frage dich immer, was du noch weglassen könntest, um die Information so klar wie möglich zu gestalten.
 

Bleibe deiner Marke treu

Wenn du etwas Neues für dein Business gestaltest, sollte es unbedingt deinem bisherigen festgelegten Brand Design folgen. Denn nur so gewährleistest du, das deine Marke einen einheitlichen Look und Style beibehält und auch als einheitliches Bild von deinen Interessenten auf dem Markt wahrgenommen wird.

Vielleicht hast du ja von deinem Designer, der dein Logo entwickelt hat, eine kleine Zusammenfassung über Farben und Schriften bekommen? Ich halte für meine Branding Kunden in einem Styleguide fest, welche Logovarianten es gibt, wie diese eingesetzt werden, wie die exakten Farbcodes sind und welche Schriften verwendet werden sollten. Diese Eckpunkte sind wichtige Faktoren, die du bei deiner DIY Gestaltung beibehalten solltest, um einen einheitlichen Brand Stil zu erzeugen.

Frage dich also immer: Folgt das Design dem Rest meines Brand Designs? Sind die Brand Colors, meine Farbpalette und die Schriften korrekt eingehalten?

 

Weniger ist mehr

Zu guter Letzt – ein Tipp aus tiefstem Designer-Herz: Weniger ist mehr!
Mach lieber weniger und dafür professionell! Überlade deine Grafiken nicht, weil du denkst, es müsste unbedingt noch hier und da etwas drauf, um die Fläche vollständig auszunutzen. Wenn du dein Design professionell wirken lassen willst, kannst du den sogenannten Weißraum wirken lassen. 
 
Weißraum oder auch White Space genannt ist frei Fläche, die nicht durch Text oder grafische Elemente belegt ist. Die offene Fläche schafft einen wunderbaren Spannungseffekt und lenkt automatisch den Blick auf die anderen Elemente.

Du möchstest deine eigen Marke von innen nach außen auf deinem energetischen Bauplan aufbauen? Dann komm doch in meinen Minikurs mit vielen kostenfreien Tipps und Impulsen für dein Branding und Design! Melde dich am besten gleich jetzt an!

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